„Die größte Herausforderung besteht in der Internationalisierung unserer Fakultät“

17. Januar 2023, von Linda Lämke

Foto: Lichtliebe, Volksdorf

Seit dem 1. Dezember 2022 ist Prof. Dr. Henrik Sattler neuer Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft. Im Interview spricht er über seine Ziele, Aufgaben und die Vorteile seiner gesammelten Erfahrung.

Die Fakultät für Betriebswirtschaft erlebt spannende Zeiten, momentan läuft ein internationaler Akkreditierungsprozess als Business School (EQUIS). Welche Rolle kommt Ihnen als neuer Dekan in dieser Phase zu?

Prof. Dr. Henrik Sattler: Das Thema „Governance“ spielt bei der anstehenden EQUIS-Akkreditierung eine zentrale Rolle. Wichtig für eine erfolgreiche Akkreditierung ist eine langfristig orientierte Führung, bei der auch die Person des Dekans kontinuierlich zur Verfügung steht und die diversen strategischen Veränderungsprozesse langfristig steuert.

Was möchten Sie in Ihrem neuen Amt erreichen? Was wollen Sie verändern?

Eine erfolgreiche EQUIS-Akkreditierung ist ein zentrales Ziel meiner Amtszeit. Die größte Herausforderung besteht in der Internationalisierung unserer Fakultät. Während wir im Bereich der Forschung über ein sehr gut etabliertes Netzwerk mit weltweit führenden Universitäten verfügen und auch bei Unternehmenskooperationen eine Vielzahl internationaler Kooperationen pflegen, sind wir im Bereich der Lehre bislang nur sehr eingeschränkt international aufgestellt. Aber das wird sich ändern. Beispielsweise stellen wir ab dem Sommersemester 2024 die Lehre in unserem zentralen Master größtenteils auf Englisch um. Zudem sind wir dabei, internationale Summerschools zu etablieren und es laufen Double-Degree-Programme an, so mit Kyoto und Buenos Aires.

Weiterhin möchte ich Kommunikationsprozesse in und außerhalb der Fakultät noch transparenter gestalten und möglichst viele Personen dazu motivieren, entsprechend ihren jeweiligen Begabungen und Interessen, auf breiter Ebene die Fakultät konstruktiv zu begleiten.

Inwiefern können Sie Ihre bisherigen Arbeitsschwerpunkte in Ihre neue Rolle einbringen?

Leitungsaufgaben, die ich beispielsweise im Rahmen meiner Sprecherfunktion bei der DFG-Forschungsgruppe „Vermarktung hedonischer Medienprodukte im Kontext digitaler sozialer Medien: Wie Social Media das Marketing verändert“ wahrgenommen habe, helfen sicherlich bei der Ausübung meines Amts als Dekan. Auch meine diversen Aufgaben in der akademischen Selbstverwaltung sowie aktive Lehre und Forschung helfen, um das Gefühl für das Tagesgeschäft der Kollegen in der Professorenschaft und Verwaltung nicht aus den Augen zu verlieren.

Wie geht es mit ihren bisherigen Funktionen, etwa als Leiter des Instituts für Marketing, weiter?

Das Institut für Marketing werde ich weiterhin leiten, aber aus Zeitgründen auch viele Aufgaben delegieren. Meine Sprecherfunktion bei der oben genannten DFG-Forschungsgruppe läuft dieses Jahr aus – das trifft sich gut zum Amtsantritt als Dekan. Als Fortführung der Forschungsgruppe sind wir aktuell dabei, einen Antrag für einen DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) auf den Weg zu bringen, der zentral mit der universitären Profilinitiative Marketing und Kommunikation verbunden ist. Hier erlaubt mir das Amt als Dekan es zwar nicht, die Sprecherfunktion zu übernehmen, ich werde aber nach wie vor die Initiative aktiv begleiten.

 

Zur Person:

Prof. Dr. Henrik Sattler studierte an der Universität Kiel und erwarb dort 1986 das Diplom in Betriebswirtschaftslehre. 1990 folgte die Promotion und 1996 die Habilitation. Als Gastwissenschaftler bzw. außerordentlicher Professor war er am MIT, der Cornell University, der Australian Graduate School Management Sydney, der University of New South Wales Sydney und der University of Technology Sydney tätig. Seit 2000 ist er Professor für Marketing und Markenführung und Leiter des Instituts für Marketing an der Universität Hamburg.

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