„Ich finde es wichtig, dass Unis soziale Aktivitäten anbieten“

22. Dezember 2022, von Linda Lämke

Foto: UHH/Feuerböther

In diesem Jahr konnte der DAAD-Preis wieder persönlich übergeben werden (v. l.): Die nominierende Professorin Prof. Dr. Doerte Bischoff, Preisträger Pavlo Hushcha und Uni-Präsident Prof. Dr. Hauke Heekeren.

Pavlo Hushcha studiert seit 2019 an der Uni Hamburg und wurde in diesem Jahr für sein Engagement bei PIASTA und seine überdurchschnittlichen Studienleistungen mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet.

An der Uni Hamburg engagieren Sie sich bei PIASTA, dem Programm für internationale Studierende, im Bereich Kulturfreizeit und International Nights. Was genau sind Ihre Aufgaben?

Ich habe bei PIASTA als Tutor für interkulturelle Veranstaltungen im Oktober 2021 angefangen. Seit August 2022 arbeite ich als Koordinator im Bereich der International Nights und Kultur und Freizeit. Wir organisieren unterschiedliche Veranstaltungen, die die internationalen und deutschen Studierenden zusammenbringen und schaffen einen Raum für Austausch und Verknüpfung. Zum Beispiel lernen wir unterschiedliche Bräuche und Traditionen aus der ganzen Welt kennen oder machen gemeinsame Ausflüge inner- und außerhalb von Hamburg. Ich bin für die Planung der PIASTA-Angebote sowie Betreuung des Tutorinnen- und Tutoren-Teams zuständig.

Was motiviert Sie, sich in dem Bereich zu engagieren?

Wir haben ein sehr internationales Team und es ist immer sehr spannend, im Dialog zu stehen. Das Schönste ist aber, wenn wir Feedback von internationalen Studierenden bekommen, zum Beispiel wenn sich jemand bei irgendeiner Veranstaltung wie in der Heimat gefühlt hat. Oder wenn ich sehe, dass die Menschen durch unsere Veranstaltungen neue Freunde finden und auch außerhalb der Vorlesungszeit am Campus sind und Spaß haben. Ich finde es sehr wichtig, dass die Unis auch solche sozialen Aktivitäten anbieten und dadurch insbesondere die internationalen Studierenden nicht alleine lassen.

Warum haben Sie sich für ein Studium in Hamburg entschieden?

Ich habe meine Bachelorarbeit im Bereich Literaturwissenschaften geschrieben und wollte in diesem Bereich bleiben. In meinem Heimatland, der Ukraine, konnte man Literaturwissenschaften aber selten ohne weiteres Fach studieren. Da ich auch meine Deutschkenntnisse verbessern wollte, habe ich mich für das DAAD-Stipendium für einen Master im Ausland beworben. So bin ich nach Hamburg gekommen und freue mich sehr, dass es so gelaufen ist.

Sie studieren deutschsprachige Literatur im Master. Wieso haben Sie Ihren Studiengang gewählt?

Ich habe im Bachelor Philologie mit den Sprachen Deutsch, Englisch und Fremdliteratur studiert. Im Master habe ich mich dann für deutschsprachige Literatur entschieden, weil ich sehr gerne Sprachen lerne und Lesen meine große Leidenschaft ist. Im Studium fand ich die literaturbezogenen Seminare und Vorlesungen am spannendsten, weil ich dadurch Erfahrungen von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Epochen kennengelernt habe.

Was macht Literatur für Sie so besonders?

Ich denke, die Literatur kann den Menschen helfen, offener und toleranter zu werden. Für mich bietet sie einen Raum für Themen, die im gesellschaftlichen Diskurs keinen Platz finden oder verschwiegen werden.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Ich würde gerne mein Studium weiterführen und denke über eine Promotion in Literaturwissenschaft nach. Ich sehe meine Zukunft im akademischen Bereich.

 

DAAD-Preis

Der mit 1.000 Euro dotierte und aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanzierte DAAD-Preis zeichnet jedes Jahr herausragende internationale Studierende bzw. Promovierende aus, die sich sowohl durch besondere akademische Leistungen als auch bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. Mit dem Preis soll einer breiteren Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, welche Bereicherung internationale Studierende und Promovierende für die Hochschulgemeinschaft darstellen.

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