Internationale Auszeichnung für Prof. Dr. Frank Steinicke

28. März 2023, von Newsroom-Redaktion

Foto: Sebastian Engels

Prof. Dr. Frank Steinicke

Für seine Forschung im Bereich des sogenannten „Redirected Walking“ – also dem Laufen in der Virtuellen Realität – hat Prof. Dr. Frank Steinicke auf der internationalen „IEEE VR Konferenz“ den „IEEE VGTC VR Technical Achievement Award“ erhalten. Er ist erst der zweite deutsche Wissenschaftler, dem diese Ehre zuteilwurde.

Mit dem Preis werden seit 2005 jährlich Personen für wegweisende technische Leistungen auf dem Gebiet der virtuellen und erweiterten Realität ausgezeichnet. Steinicke ist Professor für Informatik, insbesondere Mensch-Computer-Interaktion, an der Uni Hamburg und wird mit der Auszeichnung zugleich in die renommierte IEEE VGTC Virtual Reality Academy aufgenommen.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten Steinickes machen es möglich, beliebig große virtuelle Welten durch reales Laufen in kleinen Räumen zu erkunden. „Wir haben untersucht, inwieweit sich Menschen mit einer immersiven Datenbrille auf Pfaden in der virtuellen Welt leiten lassen, die sich von der realen Welt unterscheiden, ohne dass sie den Unterschied merken“, erklärt der Informatiker. Der Fokus liegt dabei auf immersiven Technologien, in die Benutzerinnen und Benutzer mit all ihren Sinnen eintauchen können. Dafür verbinden Steinicke und seine Arbeitsgruppe methodisch Ansätze aus der Informatik mit der Psychologie.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Transfer

Steinicke bringt seine Expertise zur Virtuellen Realität und zu Fragen rund um das Metaverse in verschiedenen Kontexten ein. So berät er neben seiner wissenschaftlichen Arbeit regelmäßig die Deutsche Forschungsgemeinschaft, verschiedene Bundesministerien sowie die Europäische Kommission. Zudem ist er Mitbegründer der Hamburger Standortinitiative „nextReality.Hamburg“, die Aktivitäten rund um das Metaverse in der Hansestadt bündelt und die Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in allen Themen dieser Art vorantreibt. 

Die Ergebnisse der Forschung sind dabei vielfältig einsetzbar. So kooperiert das Team von Steinicke mit dem Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg. Es entwickelte virtuelle Welten, in denen historische Theater und Kirchen in 3D-Rekonstruktionen erlebbar gemacht werden. Den Forschenden aus der Geisteswissenschaft ist es so möglich, teilweise nicht mehr sichtbare Inschriften wieder zu erforschen. „Diese Anwendungen sollen auch in die Stadt Hamburg übertragen werden, wo es eine Reihe von spannenden Inschriften gibt, die kaum jemand kennt oder deren Bedeutung den meisten unklar ist“, so der Informatiker.

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