„Wir wollen vom Wissen ins Handeln kommen“

1. März 2023, von Jacinta Homans

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Seit 1. März 2022 Präsident der Universität Hamburg: Prof. Dr. Hauke Heekeren

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Bei der „Vorlesung für alle“ im Juli 2022 im Hamburger Hafen. Thema: Was passiert bei Entscheidungen im Gehirn?

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Beliebtes Format: Auf einen Kaffee mit dem Präsidenten beim Coffeebike für Studierende und Mitarbeitende der UHH

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Wichtiges Thema: Nachhaltigkeit. Präsident Heekeren beim Offenem Plenum im Januar 2023

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Mit der Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke Katharina Fegebank

Prof. Dr. Hauke Heekeren ist seit einem Jahr Präsident der Universität Hamburg. Im Interview spricht er von seinen ersten Tagen im Amt und über seine wichtigsten Ziele.

Ihr allererster Tag in der Uni als Präsident – was ging Ihnen durch den Kopf?

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich auf der Fahrt zur Uni bei strahlendem Sonnenschein am Hafen vorbeigekommen bin und dachte: Was habe ich für ein Glück! Ich war voller Tatendrang und Vorfreude und bin das auch nach wie vor.

Wenn Sie auf den Hauke Heekeren von vor einem Jahr zurückblicken, was würden Sie ihm zurufen?

Ich habe mich auf meine neue Aufgabe intensiv vorbereitet, aber auf manche Dinge kann man sich nicht vorbereiten. Nur wenige Tage vor meinem Amtsantritt begann der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine und dieser Umstand hat vieles geprägt. Und auch als Universität waren wir gefragt, hier unsere Solidarität und unseren Beistand zu leisten für Studierende aus der Ukraine, aber auch für Fragen der wissenschaftlichen Kooperation. Die Hilfsbereitschaft in der Uni auf diese Situation fand ich sehr bewegend und hat mich sehr beeindruckt. Aus allen Bereichen und Ebenen kamen starke Signale der Empathie und des Engagements.

Genauso wenig habe ich damit gerechnet, dass ich im September im Audimax stehe und ein Live-Konzert von Otto Waalkes mit Jan Delay, Udo Lindenberg, Inga Rumpf, Helge Schneider und einigen anderen erleben durfte. Nach der kräftezehrenden Pandemie war das ein mitreißender und großartiger Abend voller Leben und Musik in unserem Audimax. Daran denke ich noch sehr häufig zurück.

Was ich also dem Hauke Heekeren von vor einem Jahr zurufen könnte: Das erklärte Ziel, nach der Pandemie, den Campus für Lehre, Forschung und für gemeinsame Erlebnisse in Präsenz wieder zu öffnen, ist gut, richtig und wird gelingen.

Die Uni Hamburg ist stolz auf ihre vier Exzellenzcluster, die nächste Bewerbung soll sieben Cluster umfassen. Was erhoffen Sie sich?

Das übergeordnete Ziel ist, dass wir als Uni unseren Beitrag dazu leisten, Hamburg als international sichtbare Wissenschaftsmetropole weiterzuentwickeln. Dementsprechend wollen wir die exzellente Forschung weiter stärken und ausbauen. Die interdisziplinären Bereiche Infektionsforschung, Neurowissenschaften und Nierenforschung haben alle drei die Reife, in diesem konkurrenzstarken Wettbewerb anzutreten. Davon würde die Universität als Ganzes sehr profitieren – in der Lehre, in der Forschung, im Studium. Und auch unsere bestehenden Cluster werden wir wieder ins Rennen schicken, sie haben sich hervorragend entwickelt und werden dies auch zukünftig tun.

Formate wie „Vorlesung für alle“, „Wissen vom Fass“ oder auch das Coffeebike, mit dem Sie auf dem Campus unterwegs sind, um Mitarbeitende und Studierende zu treffen, sind Ihnen besonders wichtig. Warum?

Mir war gerade in der ersten Zeit des Ankommens wichtig, die Universität in ihrer ganzen Breite und in all ihren Facetten kennenzulernen. Dafür war das Format „Coffeebike“ wirklich sehr gut. Ich konnte viele Mitglieder der Uni kennenlernen, von Standort-Teams über Studierende oder Professorinnen und Professoren. Und ich konnte hören, was die Uni-Angehörigen bewegt und im Arbeitsalltag beschäftigt. Mir ist es ein Anliegen, die vielen guten Ideen zu hören, zum Beispiel auch zum Thema Nachhaltigkeit. Deshalb wird es das Format auch weiterhin geben.

Bei der „Vorlesung für alle“ und ähnlichen Veranstaltungen ist mir wichtig, dass Forschende mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Ich möchte erreichen, dass die Menschen besser verstehen, woran und wie wir an der Universität arbeiten. Und es ist auch keinesfalls zu vernachlässigen, welche Fragen und Ansprüche die Menschen an uns als Universität haben.

Wenn Sie an die Uni Hamburg in fünf Jahren denken: Welche Ziele stehen für Sie im Mittelpunkt?

In fünf Jahren wird noch viel besser erlebbar sein, dass wir eine Uni der Twin-Transformation sind. Also dass wir in der Nachhaltigkeit und in der Digitalisierung deutlich vorangekommen sind. Wir sind gut darin, Wissen zu produzieren – wir wollen noch viel mehr zeigen, wie wir vom Wissen ins Handeln kommen.

Der Campus wird sich an allen drei Hauptstandorten noch deutlich weiterentwickeln: Von-Melle-Park, Bundesstraße und die Science City in Bahrenfeld. Dies wird auch für die Bürgerinnen und Bürger spürbar und sichtbar sein. Besonders am Beispiel der Science City Hamburg Bahrenfeld, hier entstehen neue Gebäude, und Wissenschaft wird mitten im Leben der Menschen sein. Außerdem werden wir wieder mit dem Titel Exzellenzuniversität ausgezeichnet. Mal schauen, mit wie vielen Clustern! 

Öffentlicher Vortrag mit anschließender Diskussion

Am 12. April 2023 wird Prof. Dr. Hauke Heekeren auf Einladung der Universitätsgesellschaft einen Vortrag halten. Beginn: 18 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg.

Es wird um Anmeldung gebeten. Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.uni-gesellschaft-hh.de/aktuelles-und-veranstaltungen/veranstaltungen/

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